Eine Steuerpolitik für Nachhaltigkeit im Finanzsektor

2025
Eingabeform: Projekt
Adressat: Bundesversammlung

abgelehnt 47 111


Thema: Finanzplatz Schweiz

Inhalt:

Die Jugendsession fordert die Bundesversammlung auf, die notwendigen rechtlichen Grundlagen zu schaffen, um auf nationaler Ebene ein System mit teilweisen Steuerabzügen für Investitionen in vom Bund als nachhaltig zertifizierte Unternehmen einzurichten, wobei die Auflistung öffentlich einsehbar ist.


Begründung:

In Anbetracht der derzeitigen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen ist die Schweiz in der Pflicht, ein Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit, Innovation und Verantwortung zu werden. Das im Rahmen der Jugendsession vorgestellte Projekt zielt darauf ab, diesen Übergang durch Steuerabzüge für nachhaltige Investitionen zu unterstützen.

Die Bundesversammlung ist eingeladen, in Zusammenarbeit mit Wirtschaftsakteuren, Nichtregierungsorganisationen und Hochschulen ein offizielles Nachhaltigkeitslabel zu erarbeiten. Das Label muss von den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG) der Vereinten Nationen ausgehen und auf die drei Bereiche der Nachhaltigkeit gestützt sein: Umwelt, Soziales, Wirtschaft. Für die Umsetzung kann sich die Bundesversammlung von bestehenden Modellen wie “B Corp” in der Schweiz und “Greefin” in Frankreich inspirieren.

Unternehmen, die das Label erhalten möchten, müssen beim Bund einen Antrag stellen. Dieser überprüft sorgfältig, ob die Nachhaltigkeitskriterien erfüllt sind. Das Label wird für eine begrenzte Zeit vergeben und wird obligatorisch periodisch überprüft, damit das System glaubwürdig bleibt und es nicht zu Greenwashing kommt.

Nur Investitionen, die nach Vergabe des Labels an das entsprechende Unternehmen getätigt werden, können von den Steuern abgezogen werden; unabhängig davon, ob die Investition von einer juristischen oder einer natürlichen Person durchgeführt wird. Diese Investitionen müssen während einer Mindestlaufzeit gehalten werden, die vom Gesetzgeber festgelegt wird.

Die Anwendungsmodalitäten der Steuerabzüge werden vom Gesetzgeber festgelegt, der entscheidet, ob ein fixer Satz mit einer Obergrenze oder ein variabler Satz mit von ihm festgelegten Kriterien eingeführt wird. Der Abzug könnte insbesondere auf die direkte Bundessteuer auf Einkommen und auf Gewinn angewendet werden.

Mit dieser Massnahme sollen nicht nur grosse Unternehmen, sondern auch und vor allem KMU, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen, unterstützt werden. Gleichzeitig positioniert sich die Schweiz dadurch als weltweites Referenzzentrum in Sachen nachhaltige und verantwortungsbewusste Geldanlagen.


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