Die eidgenössische Jugendsession fordert eine Ergänzung der Anforderungen von Nothilfekursen mit folgenden Inhalten zur psychischen Gesundheit: Erste Hilfe bei psychischen Notsituationen, präventive Massnahmen, Bewerbung von niederschwelligen Beratungsangeboten und Vorantreiben der Entstigmatisierung des Themas. Um die Qualität des Kurses in anderen Bereichen der Ersten Hilfe nicht zu mindern, ist die Dauer des Kurses entsprechend anzupassen.
Die psychische Gesundheit ist integraler Bestandteil einer funktionierenden Gesellschaft. Laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) sind rund 18% der Schweizer Bevölkerung von psychischen Beschwerden betroffen, insbesondere junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren leiden darunter. Jährlich verursachen psychische Beschwerden gemäss dem Bundesamt für Gesundheit volkswirtschaftliche Kosten von über sieben Milliarden Franken. Zusätzlich entstehen Behandlungskosten in Höhe von ca. zwei Milliarden Franken. Gemäss dem BFS verfügten 2021 rund 83% der erwachsenen Bevölkerung in der Schweiz über einen Führerausweis und haben somit einen Nothilfekurs absolviert. Das Bundesamt für Strassen legt die Lerninhalte der Nothilfekurse national fest. Dieser vermittelt heute ausschliesslich Wissen über das Handeln in physischen Notsituationen, während psychische Inhalte nicht thematisiert werden. Die Ergänzung durch Inhalte zur psychischen Gesundheit stärkt das Bewusstsein diesbezüglich und trägt somit zur dringend nötigen Entstigmatisierung der Thematik sowie zur Vorbeugung von psychischen Krisen bei. Psychische Erkrankungen können so früher erkannt und psychiatrische Dienste entlastet werden.
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